Welche Alarmanlage empfiehlt die Polizei? – Alles, was Sie wissen müssen
Der umfassende Ratgeber für sichere Häuser und Wohnungen
Die Polizei empfiehlt zertifizierte Alarmanlagen nach DIN EN 50131-1, mindestens Grad 2 (gleichbedeutend mit VdS-Klasse A). Diese Systeme bieten zuverlässigen Schutz vor typischen Einbruchsversuchen. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Wahl des Systems, sondern auch die fachgerechte Planung, Installation und Integration in ein ganzheitliches Sicherheitskonzept.
Warum die Polizei Alarmanlagen empfiehlt
Einbrüche passieren meist schnell und gezielt. Alarmanlagen wirken abschreckend und erhöhen die Chance, dass Täter ihr Vorhaben abbrechen. Wichtig ist dabei nicht nur ein lauter Alarm, sondern eine zertifizierte und professionell installierte Lösung.Die Polizei stellt in Präventionsberatungen klar: Eine Alarmanlage ersetzt keine mechanische Sicherung, ist aber ein wichtiger Teil eines mehrstufigen Sicherheitskonzepts. Sobald ein Täter merkt, dass sein Eindringen registriert wurde – z. B. durch eine Sirene oder Push-Nachricht ans Smartphone – steigt das Risiko für ihn und senkt die Wahrscheinlichkeit eines vollendeten Einbruchs erheblich.
Die wichtigste Empfehlung: Zertifizierte Alarmanlagen
Empfohlen werden Systeme nach der Norm DIN EN 50131-1, mindestens mit Grad 2, was der VdS-Klasse A entspricht. Nur solche Anlagen gelten als zuverlässig gegen typische Einbruchsmethoden.Die europäische Norm DIN EN 50131-1 klassifiziert Alarmanlagen in vier Sicherheitsstufen:
Grad 1: Geringes Risiko, Schutz vor Gelegenheitsdieben (z. B. Gartenhäuser)
Grad 2: Schutz vor Einbrechern mit Basiswerkzeug – Standard für Privathaushalte
Grad 3: Für erhöhte Risiken (z. B. Juweliere, Gewerbebetriebe)
Grad 4: Für Hochsicherheitsbereiche wie Banken oder Regierungsgebäude
Die VdS-Klassen (A, B, C) ergänzen diese Einteilung. Für Wohnimmobilien genügt meist Klasse A (= Grad 2). Systeme mit diesem Standard sind robust gegen Manipulation und bieten Schutz an relevanten Schwachstellen (Fenster, Türen, Nebeneingänge etc.).
Arten von Alarmanlagen im Vergleich
Alarmanlagen unterscheiden sich in Technik und Installationsweise. Die Polizei empfiehlt keine bestimmte Bauart, sondern die Einhaltung von Sicherheitsstandards.
Funkalarmanlagen:Ideal zum Nachrüsten, da keine Verkabelung nötig. Komponenten wie Bewegungsmelder oder Tür-/Fenstersensoren kommunizieren per Funk. Achtung: Batteriepflege und regelmässiger Service notwendig.
Kabelgebundene Alarmanlagen:Sehr ausfallsicher und manipulationsresistent. Eher für Neubauten geeignet, da der Installationsaufwand höher ist.
Hybridanlagen:Kombination aus Funk- und Kabelkomponenten – flexibel einsetzbar.
IP-basierte Systeme mit Videoüberwachung:Ermöglichen Fernzugriff via App, Livebilder, automatische Push-Benachrichtigungen und teilweise KI-basierte Objekterkennung. Ideal zur Abschreckung und Dokumentation.
Alarmanlage mit Polizei verbinden?
Eine direkte Verbindung zur Polizei ist für Privathaushalte in der Regel nicht möglich, wohl aber zu einer Notruf- und Serviceleitstelle.Die sogenannte Aufschaltung erfolgt über einen zertifizierten Sicherheitsdienst. Dieser erhält im Alarmfall eine Meldung, prüft den Sachverhalt (z. B. durch Kameraeinsicht oder Rückruf) und kann die Polizei bei echtem Einbruch hinzuziehen.Eine direkte Verbindung zur Polizei ist institutionellen Einrichtungen wie Banken, Juwelieren oder Behörden vorbehalten – und bedarf einer Genehmigung.
Wichtig: Ganzheitliches Sicherheitskonzept
Eine Alarmanlage wirkt nur dann optimal, wenn auch die übrigen Sicherheitskomponenten stimmen – von mechanischen Sicherungen bis zur Reaktionskette im Alarmfall.Die Polizei empfiehlt zuerst stabile Türen, hochwertige Schliesssysteme und einbruchhemmende Fenster. Danach kommt die Technik: Alarmanlage, Kameraüberwachung, gegebenenfalls Panikknopf. Ein Alarmsystem sollte nie als einzige Massnahme stehen.Ausserdem entscheidend:
Professionelle Planung & Installation durch zertifizierten Fachbetrieb
Wartung und Funktionsprüfung der Anlage
Was kostet eine gute Alarmanlage?
Die Kosten hängen stark vom Systemumfang und der Objektgrösse ab. Für ein gutes Einfamilienhaus-System beginnt der Preisbereich realistisch bei ca. 4’500–6’000 CHF, inkl. Installation.Einsteigerkameras kosten weniger, bieten aber nur begrenzten Schutz. Für umfassenden Einbruchschutz mit Tür-/Fenstersensoren, Bewegungsmeldern und Aufschaltung muss man mehr investieren – erhält aber auch echte Sicherheit und Komfort (z. B. App-Steuerung, Smart Home-Integration, Fernüberwachung).
Förderung & Versicherungsrabatt möglich
Viele Versicherungen bieten bei zertifizierter Technik Prämiennachlässe. Auch Förderprogramme sind in manchen Kantonen oder Gemeinden verfügbar.Einige Hausratversicherungen gewähren bei Installation von VdS-zertifizierten Systemen Rabatte. Zudem lohnt sich ein Blick auf kantonale Förderinitiativen (z. B. für Einbruchschutz bei Sanierungen). Wichtig: Immer Belege und Zertifikate aufbewahren.
Fazit: Die beste Alarmanlage? Die, die zu Ihrem Objekt passt – und zertifiziert ist
Die Polizei gibt klare Empfehlungen: Eine gute Alarmanlage muss zertifiziert sein, mindestens Grad 2 (VdS-Klasse A) aufweisen, und professionell installiert werden. Marken sind zweitrangig – entscheidend ist die Funktionalität, die Qualität und wie gut das System zu den Gegebenheiten Ihrer Immobilie passt. Vertrauen Sie daher auf Fachbetriebe mit Erfahrung, die gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Sicherheitskonzept entwickeln – dann schlafen Sie ruhiger.
FAQ – Häufige Fragen zur Polizei-Empfehlung
Welche Alarmanlage empfiehlt die Polizei konkret?
Die Polizei nennt keine Marken, sondern empfiehlt zertifizierte Systeme nach DIN EN 50131-1 Grad 2 (VdS-Klasse A). Wichtig sind Fachberatung, korrekte Installation und regelmässige Wartung.
Kann ich meine Alarmanlage direkt mit der Polizei verbinden?
In der Regel nicht. Die Aufschaltung erfolgt über eine zertifizierte Notruf- und Serviceleitstelle. Diese verständigt die Polizei im Ernstfall.
Sind günstige Alarmanlagen aus dem Baumarkt sinnvoll?
Solche Anlagen bieten meist nur begrenzten Schutz. Sie können ergänzend genutzt werden, sind aber kein Ersatz für ein professionelles, zertifiziertes System.
Was ist besser – Funk oder Kabel?
Funkanlagen sind einfacher nachzurüsten, kabelgebundene Systeme gelten als manipulationssicherer. Häufig ist eine Kombination sinnvoll.